Colle del Garezzo |
Über den östlich der Ligurischen Grenzkammstraße gelegenen Colle del Garezzo führt eine Alternative zum südlichen Abschnitt der Ligurischen Grenzkammstraße (LGKS).
Die schmale geschotterte SP.2 unterquert den zwischen Monte Fronte (2153 m) und Cima dell’ Ortica (1845 m) gelegenen Sattel mit einem ca. 60 m langen Scheiteltunnel, an dem sich mehrere Wege treffen, u.a. von der Colla San Bernardo (N) und vom Passo della Guardia (W) bzw. Triora.
Auch zur LGKS selbst gibt es einen Weg, der vom Scheitel zum Erlöserdenkmal (W) am Monte Saccarello führt und der auch in manchen Karten eingezeichnet ist. Allerdings ist dieser nach den vorliegenden Informationen nicht nur offiziell gesperrt, sondern dürfte auch an einigen Stellen unpassierbar sein.
Höhenprofil Garezzo, Colle del (LGKS, AZ Passo di Tanarello ⇒ , ca. 32 km)
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Stand: 27.05.2010 00:48 |
Ich war unterwegs mit einer TransAlp PD10 mit MITAS E09 Dakar als Reifen.
Der Weg ist trotz der Auswaschungen und der Geröllausbrüche in recht gutem Zustand und mit den immerhin auch 180 kg schweren Hondas gut zu befahren. Das hatte ich so früh im Jahr eigentlich schlimmer erwartet.
Einzig ein Felsen, der den Weg zu ca. 75% versperrte, machte uns etwas Mühe. Der Felsen konnte nur auf der Hang abfallenden Seite umfahren werden. Da die Restwegbreite noch ungefähr einen halben Meter betrug, musste man schon etwas zielen um nicht zu nah an den Abhang zu gelangen.
Es gibt sicher berauschendere Aussichten, dennoch sollte man sich die Zeit nehmen die Landschaft auf sich wirken zu lassen.
Dann macht einem das Ganze vielleicht auch mehr Freude und kommt einem nicht so anstrengend vor.
Hinter dem Tunnel lag noch etwas Schnee und wir wurden mit einem Donnerschlag empfangen. Das Gewitter zog schnell über den Kamm. Daher machte es wenig Sinn zurück zu fahren. Die Abfahrt mussten wir also im Regen bewältigen. Aber auch das ist, mal abgesehen von der fast nicht vorhandenn Sicht (Brillenträger), machbar.
Man muss sich halt Zeit nehmen und etwas auf den rutschigen Untergrund einlassen.
Fazit:
Eine sehr empfehlenswerte Strecke, die von dem Felsen mal abgesehen auch durchaus für Schotterneulinge (Susanne) in Begleitung geeignet ist.
Der Einstieg, von Norden in Richtung Triora kommend, begann relativ knackig. Ausgewaschene Spurrillen, grober Fels, wellig, mittlere Steigung. Bis zum Tunnel ist die Strecke durchwegs anspruchsvoll. Fels, Schotter und Felsbrocken wechseln sich ab. Eine fehlende Sicherung zum Abgrund hin hat mir hie und da weiche Knie beschert. Ab dem Tunnel ist die Strecke noch einige hundert Meter weit schwierig, um dann in einen gut befahrbaren, breiten, welligen Waldweg überzugehen, der zum Ende der Strecke hin asphaltiert ist. Von oben kommend gelangt man sodann direkt nach Triora.
Auf der nördlichen Seite des Tunnels kann man noch links abbiegen und zu einem Refugio fahren. Zwei weitere Passtraßen zweigen in der Endphase der Strecke im Wald ab, die ich jedoch nicht befahren habe.
Die Landschaft ist atemberaubend schön, bei gutem Wetter ein weitreichender Blick über bewaldete Berge bis zum Horizont. Einsamkeit und Stille.
Ich werde diese Strecke nicht mehr alleine befahren. Bin mit einer vollbepackten 1150 GS unterwegs gewesen und an meine persönliche Leistungsgrenze geraten. Den größten Teil des Weges musste ich im Stehen fahren. Einmal umgekippt und nur mit großer Mühe das Motorrad wieder aufgerichtet. In der Gruppe gut machbar, aber trotzdem mit Vorsicht zu geniessen. Bei schlechtem Wetter würde ich diesen Pass meiden wie der Teufel das Weihwasser.