![]() |
Col du Chaberton / Colle del Chaberton |
Die in Fenils beginnende Anfahrt zum Colle Chaberton und weiter zum Mont Chaberton – der Ritterschlag für Enduro-Fahrer – ist seit 2000 gesperrt; Gerüchten zufolge soll es jedoch Motorrad-Reiseveranstalter geben, die Ausnahmegenehmigungen haben.
Die in Fenils beginnende Anfahrt führt zunächst nach Westen und erreicht nach einem reichlichen Kilometer das Gehöft Pra Claud. Ab hier ist die Strecke offiziell gesperrt.
Hinter den letzten Häusern wird die Strecke etwas schwieriger. Die folgende Hangrutschung wurde inzwischen weitgehend beräumt, die frühere Geröllpassage ist damit entfallen. Ca. 6 km hinter Fenils erreicht man eine nur knapp zwei Meter breite Scharte, auch bekannt als der "Gespaltene Fels". Der darauf folgende Abschnitt war im Laufe der Zeit mehr und mehr verfallen, der Weg bestand hier stellenweise nur noch aus einigen ausgelegten Brettern, danach ging es ohne jede Randsicherung steil abwärts. Auch diese Stellen wurden inzwischen mit Stahlträgern und Beton neu befestigt.
Hat man das Hochplateau Piano dei Morti erreicht, steigt der Schwierigkeitsgrad – bis dahin etwa SG 4 – beträchtlich. Vor allem der letzte steile Anstieg zum Scheitel ist sehr verfallen. Tiefe Auswaschungen, sehr enge und steile Kehren, grober Schotter und Felsblöcke sind die Hindernisse, auf die man hier stößt.
Nach insgesamt ca. 8 km erreicht man den weitläufigen Scheitel des Grenzpasses Colle del Chaberton.
Von hier aus sind es noch einmal reichlich 2 km entlang der Nordflanke bis zum Gipfelfort auf dem Mont Chaberton.
Höhenprofil Mont Chaberton (AZ SS.24 ⇒ Mont Chaberton, ca. 14 km)
Bitte beachten: Die Kommentarmöglichkeit ist für Hinweise, kurze Befahrungsberichte, ergänzende Beschreibungen und ähnliches gedacht. Kommerzielle, beleidigende oder unpassende Postings werden gelöscht.
Du bist zurzeit nicht angemeldet. (Benutzerstatus: Anonymous)
Kommentare von nicht angemeldeten Benutzern werden manuell freigeschaltet, was
manchmal eine Weile dauern kann.
Stand: 31.08.2010 09:04 |
2019: Das Verbotsschild existiert noch, jedoch wurden wir von Anwohnern durchgewunken. Nach circa 10 Min Aufstieg durch Waldgebiet mit Schotterpiste erreicht man eine Anhöhe, dort gab es einen starken Erdrutsch/Steinschlag. Keine Durchfahrt möglich. Mountainbiker können das Fahrrad über das Hinderniss tragen, mit dem Motorrad nicht machbar. Erneuter Abbruch
Locals im Nachbarort wiesen auf starke Kontrollen der Policia hin, man solle nicht auf Tipps irgendwelcher Anwohner etc. hören.
Das Verbotsschild ist unübersehbar, die Schranke bei Pra Claud gibts nicht mehr (?), durch den Wald gehts problemlos, nach den ersten steilen Kehren gibts auf einmal auf 10 m nur noch eine schmale Spur am Rand eines Abrutsches. Allein, denk ich, lass ich das lieber und will grad umdrehen als ein italienischer Domi-Fahrer auftaucht. Der war, wie sich dann rausstellt, vor dreißig Jahren mit einer XT schon mal 'oben' und meint zu zweit könnten wir doch ...
Direkt vor dem gespaltenen Felsen hat jemand freundlicherweise eine Schaltafel über eine Lücke von einem guten Meter im bis da noch ca einen Meter breiten Rumpelpfad gelegt. Jetzt sind wir schon soweit und nachdem ich mir überlegt hab auf jeden Fall das Motorrad runterzuschmeissen bevor ich selbst abgehe lauf ich nach tiefem Luftholen dicht am Felsen neben der Kawa mit Motor an und schleifender Kupplung da rüber.
Weiter rauf wirds immer rumpeliger, ich, 58, bin genau so platt wie wahrscheinlich mein neuer, zwei jahre älterer italienischer Kumpel und dann gibts unterhalb der letzten Kehren zum Sattel nur noch richtig steil und Steine, kaum eine Spur. Ende der Fahnenstange, da wären wir wahrscheinlich schon noch hochgekommen aber man(n) muß das ganze ja auch wieder zurück und bei dem Gedanken daran hab ich richtig Schiß.
Der weg runter ist dann schon noch spannend und ich bin froh als wir bei Pra Claud um die Ecke biegen, wo mein Kumpel zu meiner Überraschung, mit Küsschen begrüßt wird. Ein Einheimischer ...
Fazit: Keine Flics, kein Hubschrauber (wo der landen sollte ist mir eh schleierhaft), keine Policia, ein paar freundliche Wanderer und eine Strecke die meine Fähigkeiten und meinen Mut mit einer durchaus offroadtauglichen 190kg - Enduro ein gutes Stück überfordert. Wenn man jenseits des Verbots mit dem Motorrad da hoch will brauchts ein wirklich leichtes Motorrad mit einem konditionell einigermaßen fitten und schwindelfreien Fahrer, der gerichtete track den ich selbst 2009 zu Fuß da oben gesehen hab ist definitiv Vergangenheit.
Allerdings war auf dem recht wüsten Aufstieg ein Stück vor dem gespaltenen Felsen in einer Ecke die Strecke abgerutscht, übrig war eine kaum ausgefahrene Spur ca 10 m am Hang entlang. Solang ich mir das noch angeschaut hab kam ein Hirte mit Hunden und hat mir auf italienisch - gehört leider nicht zu meinen bevorzugten Sprachen - erklärt (nehm ich wenigstens an) daß es hier für meine Kawa eher nicht weitergehe, 100 m weiter unten aber in Abzweig für 'motocross' hochgehe, war auch deutlich zu sehen und ausgefahren, und die motocrossi 'oben', dabei hat die Felswand hochgedeutet, zum Chaberton-Sattel queren würden.
Ich hatte mein Glück an dem Tag schon an anderer Stelle ein wenig straaziert und bin dann leicht zittrig wieder runter. Veilleicht nächstes Mal.
Die im vorstehenden Kommentar beschriebene Instandsetzung der Strecke, die wir im Herbst 2008 zu Fuß auch gesehen haben ist Schnnee von gestern, da geht, abgesehn vom Verbot, bereits auf der italienischen seite mit vier Rädern nix und mit zweien brauchts Können und Mut.